Wer noch ein bisschen Probleme hat so ziemlich das Wichtigste aus den Briefen des "Hasenfußes" (Georg C. Lichtenberg) herauszulesen, kann sich auf folgender Seite noch etwas vorbereiten:
Aber Vorsicht! Manche hier aufgeführten Briefe sind in unserer Buchversion nicht vorhanden, und allgemein ist die Seite privat erstellt - also evtl nicht die höchste Expertenmeinung.
Ja den Hasenfuß zitiere ich hier ja nur. Ich finde diese Anmerkung doch ganz lustig und passt irgendwie zu den Dingen, die wir schon (und ihr bald...) von Lichtenberg gelesen haben.
Ich persönlich sehe den Werther nicht als Hasenfuß, sondern als einen armen Kerl der schwer am Boarderlinesyndrom leidet, und wo 50 mg Cipralex sicher nicht schaden könnten! Meinetwegen auch 60.
Aber das sollte ja schon aus vermeintlich historisch wertvollen Standpunkten, geschweige denn aus Marketinggründen (was verdient ein Verlag wohl daran, dass dieses Werk jedes Jahr in den Schule gekauft wird? ;) ), nicht offen ausgesprochen werden.
Und die Fachwelt schwadroniert einem dann die großartige Bedeutung dieses kleinen Rebellen vor. Wie sehr die Figur Werther sich von der aufgeklärten Alteingesessenheit abspaltet und eine Gefühlsrevolution auslöste. Goethe kann sich glücklich schätzen, dass er das Buch 1774, und nicht 1974 veröffentlichte. 200 Jahre später wäre aus dem gefühlsbetonten Romantikpionier sicherlich eher ein Verdächtiger geworden, dem man keine Sturm&Drang Rebellion, sondern terroristische RAF-Nähe unterstellt hätte - und ihn mindestens zur BND Befragung nach Oberpfaffenhofen verschleppt hätte.
Aber lassen wir den Reich-Ranickis dieser Welt ihren Spaß darin, solche Werke gedanklich aus der Realität auszugliedern um sie in ihrer Traumwelt zu begehren.
In diesem Sinne trage ich dieses Posting in dieses Forum. Kein Geistlicher hat mich begleitet.
PS: Bitte nicht so ernst nehmen, aber irgendwie muss man seinen Werther-Stress ja bewältigen
CHAPEAU !! Werther hat da wohl ganz schön gerüttelt und geschüttelt...Gedanken - drehen und wenden lassen...Emotionen- hoch und runtergefahren..und schon wird auch nach über 200 Jahren immernoch aus Werthers Beitrag...- Schüler`s Werk !!
Eine brilliante Umsetzung von Werther, als er mit Lotte liest. Vorallem die musikalische Untermalung, drückt mein tiefstes Gefühl aus, als Werther sich am Ende selbst das Leben nimmt. Ach Leute, wohlgesonnen meiner, dass das Ende der Woche gut eingeleitet und ohne größeren Ärgernisse weiterschreiten wird. Nur die Frage - O! die Frage!, welche meiner so dringend bedürft ist, wie die Leere meines Kühlschrankes, und vorallem! die Trockenheit meiner Kehle beendet werden kann - O! Frage!, welche du meiner so unendlich Schmerz zufügen andenkst. Mir dünkt, ich muss wohl Vorlieb mit diesem Zustand meines unbefriedigten Darseins nehmen, leb wohl malziger Gerstensagt! Leb wohl! Auf das du nun andere Menschen mit selbigen Grillen erfreuen kannst, ich lasse dich gehn! Leb wohl! Leb wohl!
Mein Gott, ich bin ein Genie! Wenn man mal im Werther - Fluss drin ist, kommt man ja fasst nicht mehr raus
Du machst mir angst =) Das ist wirklich erstaunlich nah am original, ich wünschte ich hätte so in der Arbeit schreiben können. http://www.youtube.com/watch?v=mDb81dyDa8w beste szene ever xD
Hähä, am Ende hat er sich ja dann auch erschossen! He Leute: Seid froh, der Himmel klärt auf, das Unwetter ist vorbei, benätzen wir unsere Kehlen mit dem kühhlen Nass des güldenen Gesöffs. Guten Morgen, übrigens. Da wacht man Sonntag Morgens auf und muss gleich so was lesen! Nun denn, der Schock saß tief in der Seele mein, vergesst all das Jammern und Klagen der vergangenen Tage. Habt ihr gesehen?So ist wieder warm Wetter, meine Freunde. Hinaus genießt die Welt!(Bevor wir weiter ans erschießen denken...)
Was ihr alle noch nicht wusstet: Unser geliebter Werther hinterließ nicht nur Briefe nach seinem Tode. Nein, auch ein Tonband wurde unter seinem Bette gefunden, von seinem Bediensteten als er mit aller Trauer das Bett reinigte. Zwar waren Tonbänder noch nicht erfunden, aber... naja.
Am 21. Dezember Ich habe alle Vorbereitungen zu meinem Tode abgeschlossen, sogar ein Liedchen habe ich euch hinterlassen. *Tonband in das aus Zweigen und Steinchen und Blättern und einer Lupe gebaute Grammophon einlege* ... http://www.youtube.com/watch?v=hSycTQq5yAU
"Eine brilliante Umsetzung von Werther... drückt mein tiefstes Gefühl aus... Nur die Frage - O! die Frage!, welche meiner so dringend bedürft ist, wie die Leere beendet werden kann - O! ...
Mein Gott, ich bin ein Genie! Wenn man mal im Werther - Fluss drin ist, kommt man ja fasst nicht mehr raus[/quote]"
Werter Sebastian,
verzücket umschriebet Ihr manch Geflecht Ihres inneren Leidens und der Leere. Umschlang Werthers Wort eurer Seele Flügelschlag ?
Nach R:LENZ: "Eben darin besteht der Wert / Verdienst, dass er uns mit Leidenschaften und Empfindungen bekannt macht, die jeder in sich dunkel fühlt, die er aber nicht mit Namen zu nennen weiß. Darin besteht das Verdienst des Dichters"
So, hab mich im Netz auf die Suche gemacht und hab ne schöne Seite gefunden, die einem wenigsten Mal eine Orientierung bietet, wie eine Gedichtsanalyse und Interpretation aufgebaut sein sollte:
Zum Thema: Gedichtanalyse/ -interpretation/ -vergleich
Um sich Anregungen zu verschaffen, können Internetrecherchen sicher nützlich sein. Ich würde aber davor warnen, einfach irgendein "Schema f" zu übernehmen, das in anderen Zusammenhängen entstanden ist, oder sich an Aufsätzen zu orientieren, die man irgendwo im Netz findet. So ist zum Beispiel die angegebene Seite sehr stark form- und sprachanalytisch ausgerichtet, und hier wird etwas vorgeschlagen, was wir ja gerade im Deutschunterricht nicht machen wollten - nämlich zunächst eine vollständige, losgelöste Formanalyse eines Gedichtes (bzw. zweier zu vergleichender Gedichte) vorzuschalten und dabei alle Punkte stur abzuhaken, ohne nach den wirklich bedeutenden Dingen im Zusammenhang mit der Interpretation (= umfassende Sinnerschließung) zu fragen.
Wir werden im Unterricht gemeinsam weiter daran arbeiten, wie sich die vielschichtigen Eindrücke, Beobachtungen usw., die man anhand der Betrachtung von Gedichten schrittweise gewinnt, in der abschließenden Darstellung geschickt anordnen und aufeinander beziehen lassen. Einstweilen würde ich weiterhin dazu raten, sich an der Groborientierung "Einleitung/ Hauptteil/ Schlussteil" auszurichten, im Hauptteil nach einem ersten, knappen Überblick über Strophenbau und formale Dinge, die auf den ersten Blick auffallen, wirklich zunächst in die genauere inhaltliche Erschließung hineinzugehen (d.h. Textverständnis im Sinne einer eigenen, textnahen "Übersetzung"; schrittweise Interpretation unter Einbeziehung besonderer sprachlicher Mittel [Metaphern, etc.]), um dabei das eigene Gesamtverständnis peu à peu zu entfalten und für den Leser nachvollziehbar zu machen. Danach bietet es sich an, abschließend für den Hauptteil ein paar formale Besonderheiten herauszugreifen, die die herausgefundene Gesamtaussage vielleicht unterstützen (Beispiel: treibend-eilendes Versmaß bei "Liebste, laß uns eilen", wodurch die drängende Aufforderung des Gedichtes unmittelbar spürbar wird!). Im Schlussteil liefern Sie dann noch einmal eine prägnante Zusammenfassung Ihrer Deutung, stellen noch einmal ggf. Epochenbezüge klar heraus, etc., um schließlich ein eigenes Qualitätsurteil über die Gedichte aus Ihrer eigenen, begründeten und heutigen Sicht zu formulieren.
Diese Anmerkungen beziehen sich auf die Einzelinterpretation eines Gedichts. Soll man zwei Gedichte vergleichen, dann wird die ganze Sache etwas komplizierter, da man sich hier zwischen unterschiedlichen, möglichen Darstellungsmethoden entscheiden muss (Interpretation nacheinander, dann Vergleich; Interpretation des einen Gedichts, dann das zweite Gedicht kürzer und vergleichend; oder direkt gleichzeitige Interpretation unter vorher festgelegten Kriterien/ Vergleichsaspekten). Hier geht es darum, einen Weg zu finden, der einem selber liegt und der den vorgelegten Gedichten auch am besten gerecht wird. Aber auch dies werden wir noch üben. Einstweilen haben Sie ja für Opitz und Hoffmannswaldau eine recht klar vorstrukturierende Aufgabenstellung erhalten, anhand derer Sie schon einmal ausprobieren und nachvollziehen können, wie ein solcher Gedichtvergleich funktionieren kann.
Zentral ist stets, nach den Eindrücken und Einsichten, die man in genauerer Beschäftigung mit den Gedichten erhält (und da haben Sie im Unterricht stets schon viel Talent bzw. schöne Ideen bewiesen), ein klares Konzept zu erstellen, das den Aufbau Ihres Aufsatzes vorstrukturiert. Dafür (also: Lesephase; erste Eindrücke; genauere Analyse; Konzept zur vergleichenden Darstellung) kann man bei der Beschäftigung mit zwei Gedichten mehr als 60 Minuten (bei der anstehenden Klausur) und ggf. im Abitur sogar mehr als 1h 30 einplanen! Hier liegt also - aufgrund der sehr knappen und offenen Aufgabenstellung ("Interpretieren und vergleichen Sie die Gedichte!") - schon mehr als die halbe Miete. Und daher ist es wichtig (übrigens auch für die anderen Deutschthemen - und darüber hinaus in ähnlicher Weise in den anderen Fächern), sich in diesen handwerklichen Fragen zu üben, um Sicherheit zu bekommen und die Früchte der eigenen Beschäftigung mit Liebesgedichten nachher auch ernten zu können ...
Mit Ihren Versuchen aus der letzten Unterrichtsstunde werde ich mich die Tage noch genauer beschäftigen; und dann werden wir gemeinsam besprechen, wie wir weitermachen wollen und wo Sie noch gezielte Hilfestellungen von mir erwarten!
Das ist alles kein Hexenwerk und knüpft auch daran an, was Sie in der Klasse 11 und seit Beginn des neuen Schuljahrs bereits gelernt haben. Also: Kopf hoch - zwar ist hier natürlich ein wenig Anstrengung gefragt, dann wird aber am Ende auch etwas Schönes herauskommen (denken Sie an Brecht: "Zerpflücke eine Rose, und jedes Blatt ist schön.")
In diesem Sinne - ein schönes Wochenende, und herzliche Grüße
AIM - ABI
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13.07.2010 13:07
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